Hinnat hane heandr Hillars Hanso Hütto hundot hungrig haurig Haso höro huoschto.
Gestern Nacht habe ich hinter Hiller Hans seinem Haus hundert hungrige haarige Hasen gehört husten.
Mit Wib und Kind seatzt Kolumba bim Tisch am Oschtorfescht.
Düors Flosch und brauto Grumpora und Krud dunkt ea am bescht.
Uf oamal fert ar föatig uf und set zom Wib, du Kuo. — Itz lit as ischt a waura Grus im Krud a Gogoschuo.
S´Wib lachot und hat´s Mul ufgschpert bis fascht gär hendr d Ohn. — Das hean I jo scho allad gset, bi mear gaut nix vrlon.
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Mit Frau und Kinder sitzt Kolumban beim Tisch am Osterfest. trockenes Fleisch und gebratene Kartoffeln und Sauerkraut findet er am besten. Auf einmal fährt er furchtbar (vom Tisch) auf und sagt zur Frau, du Kuh. —–Jetzt liegt, es ist ein wahrer Graus, im Kraut, ein Kinderschuh.
Die Frau lacht und sperrt den Mund auf bis fast gar hinter die Ohren. — Das habe ich ja schon immer gesagt, beim mir geht nichts verloren.
Man muss schon im Bregenzerwald geboren worden sein, um die Menschen dieser Vorarlberger Talschaft zu verstehen. Aber nicht nur ihr eigenartiger Dialekt, mit dem sich sogar die restliche Vorarlberger Bevölkerung zuweilen schwer tut, stellt eine Hürde dar, diesem eigensinnigen Bergvolk näher zu kommen, auch ihre Mentalität sucht Vergleichbares. Als eingeschworene Gesellschaft lieben die Bregenzerwälder es, unter ihresgleichen zu bleiben. Verständigungsschwierigkeiten außerhalb der Talgrenzen sind da an der Tagesordnung. Denn für gutes Hochdeutsch braucht “dar Wäldar” Fremdsprachentalent, manch einer kämpft sein Leben lang vergeblich mit der Schriftsprache und belässt es dann ganz selbstbewusst auch in der überregionalen Kommunikation bei der “wäldar” Mundart.
Vom restlichen Bundesland gerne belächelt und als “Wäldarbotscha” (Hölzlar) tragend abgestempelt, vermögen es die BregenzerwälderInnen doch wie kein anderes Bergvolk ihre schrägen Eigenheiten gut in ausgefallenen Projekten umzusetzen. So macht sich nicht nur die Bregenzerwälder Architektur schon seit Generationen international einen Namen.
Selbst wenn alte Sippenkriege noch viele Generationen später für handfeste Streitereien in Nachbargemeinden sorgen können, so halten die BregenzerwälderInnen in schwierigen oder einfach für die Talschaft wichtigen Situationen zusammen. Kaum anders ist es auch möglich, dass es zum Beispiel ein Holstuanarmusigbigbandclub mit einem für alle anderen Österreicher unverständlichen Song innerhalb kürzester Zeit ganz vorne in die Ö3-Charts geschafft hat.
BregenzerwälderIn kann man nicht werden, als BregenzerwälderIn muss man geboren sein. Will eine Bregenzerwälderin wider Erwarten keinen “wäldar buaba zum ma”, tut sie besser daran, ihm aus dem Tal hinaus zu folgen, es sei denn er kann mit handwerklichem Geschick und Schlagfertigkeit seine Mitstreiter überzeugen, dann besteht eine berechtigte Chance, dass seine Kinder und Enkelkinder einmal als echte “Wäldar” die Botschaft des Bregenzerwaldes in die Welt hinaus tragen dürfen.
Hinnat hane heandr Hillars Hanso Hütto hundot hungrig haurig Haso höro huoschto.
Gestern Nacht habe ich hinter Hiller Hans seinem Haus hundert hungrige haarige Hasen gehört husten.
Mit Wib und Kind seatzt Kolumba bim Tisch am Oschtorfescht.
Düors Flosch und brauto Grumpora und Krud dunkt ea am bescht.
Uf oamal fert ar föatig uf und set zom Wib, du Kuo. — Itz lit as ischt a waura Grus im Krud a Gogoschuo.
S´Wib lachot und hat´s Mul ufgschpert bis fascht gär hendr d Ohn. — Das hean I jo scho allad gset, bi mear gaut nix vrlon.
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Mit Frau und Kinder sitzt Kolumban beim Tisch am Osterfest. trockenes Fleisch und gebratene Kartoffeln und Sauerkraut findet er am besten. Auf einmal fährt er furchtbar (vom Tisch) auf und sagt zur Frau, du Kuh. —–Jetzt liegt, es ist ein wahrer Graus, im Kraut, ein Kinderschuh.
Die Frau lacht und sperrt den Mund auf bis fast gar hinter die Ohren. — Das habe ich ja schon immer gesagt, beim mir geht nichts verloren.
Wäldar ka nüd jedar sinn das Ischt doch beltorklar…
Irene von http://www.textwerkstatt.co.at/
sagt:
Wäldar ka nüd jedar sin
Man muss schon im Bregenzerwald geboren worden sein, um die Menschen dieser Vorarlberger Talschaft zu verstehen. Aber nicht nur ihr eigenartiger Dialekt, mit dem sich sogar die restliche Vorarlberger Bevölkerung zuweilen schwer tut, stellt eine Hürde dar, diesem eigensinnigen Bergvolk näher zu kommen, auch ihre Mentalität sucht Vergleichbares. Als eingeschworene Gesellschaft lieben die Bregenzerwälder es, unter ihresgleichen zu bleiben. Verständigungsschwierigkeiten außerhalb der Talgrenzen sind da an der Tagesordnung. Denn für gutes Hochdeutsch braucht “dar Wäldar” Fremdsprachentalent, manch einer kämpft sein Leben lang vergeblich mit der Schriftsprache und belässt es dann ganz selbstbewusst auch in der überregionalen Kommunikation bei der “wäldar” Mundart.
Vom restlichen Bundesland gerne belächelt und als “Wäldarbotscha” (Hölzlar) tragend abgestempelt, vermögen es die BregenzerwälderInnen doch wie kein anderes Bergvolk ihre schrägen Eigenheiten gut in ausgefallenen Projekten umzusetzen. So macht sich nicht nur die Bregenzerwälder Architektur schon seit Generationen international einen Namen.
Selbst wenn alte Sippenkriege noch viele Generationen später für handfeste Streitereien in Nachbargemeinden sorgen können, so halten die BregenzerwälderInnen in schwierigen oder einfach für die Talschaft wichtigen Situationen zusammen. Kaum anders ist es auch möglich, dass es zum Beispiel ein Holstuanarmusigbigbandclub mit einem für alle anderen Österreicher unverständlichen Song innerhalb kürzester Zeit ganz vorne in die Ö3-Charts geschafft hat.
BregenzerwälderIn kann man nicht werden, als BregenzerwälderIn muss man geboren sein. Will eine Bregenzerwälderin wider Erwarten keinen “wäldar buaba zum ma”, tut sie besser daran, ihm aus dem Tal hinaus zu folgen, es sei denn er kann mit handwerklichem Geschick und Schlagfertigkeit seine Mitstreiter überzeugen, dann besteht eine berechtigte Chance, dass seine Kinder und Enkelkinder einmal als echte “Wäldar” die Botschaft des Bregenzerwaldes in die Welt hinaus tragen dürfen.
Stemmeisen und Zündschnur sagen:
https://www.youtube.com/watch?v=llwWEUb-1bU
Wenn du dieses Lied verstehst, hast du schon viel gelernt.
Auch schön:
cooles Wörterbuch der Wälder
http://neu.stemmschnur.at/waelder-woerterbuch/
auch cool. Sylvester Ratz erklärt den Wälder Dialekt (Bregenzerwälderisch):
https://youtu.be/-DJcY2GLDgw